Zusammenfassung
Fassen wir nun zum Schlußunsere Darlegungen zusammen, so kommen wir zu folgendem Ergebnis:
Die Zeichnungen geisteskranker Personen stehen in enger Beziehung zu dem übrigen klinischen Verhalten des Patienten.
Dadurch wird es auch erklärlich, daß sich Unterschiede in den bildnerischen Darstellungen konstatieren lassen, die für das einzelne Krankheitsbild mehr oder weniger typisch sind, also eine differentialdiagnostische Verwertbarkeit gestatten (z. B. Manie, Depression usw.).
Ferner besitzen die Zeichnungen Geisteskranker manche Abweichungen vom Normalen, die sich auch bei Kindern und bei Naturvölkern nachweisen lassen, ich erinnere nur an die „durchsichtigen Zeichnungen“ und an die Verwechselung von Profil und en face.
Nach alle dem erscheint es mir nicht unangebracht, zur vollständigen Analyse der Psyche eines Geisteskranken auch seine bildnerischen Produkte einer genaueren Prüfung zu unterziehen.
Meinem hochverehrten Chef, Herrn Obermedizinalrat Dr. Ilberg, spreche ich für die Anregung zu dieser Arbeit und für sein lebhaftes Interesse auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank aus.