Zusammenfassung
Zu den auffallendsten Zügen im Bilde vieler Landschaften gehören große Flächen, meist nicht ganz eben, sondern sanft gewellt und öfters von einzelnen Bergen überragt, jedoch so flach, daß man von Ebenheiten oder Verebnungen sprechen kann. Manchmal liegen sie fast im Meeresspiegel, meist aber in größerer Meereshöhe, und dann sind sie, zwar nicht immer, jedoch oft, in kleineren oder größeren Abständen von Tälern zerschnitten. Sie bestehen nicht aus jungen Aufschüttungen der Flüsse, der Gletscher, des Windes, sondern aus älterem Gestein. Nur selten, wenn je, fallen sie genau mit Schichtoberflächen zusammen, so daß man ihre Entstehung mit der Ablagerung der Schichten in unmittelbaren Zusammenhang bringen könnte; vielmehr schneiden sie die Schichtflächen fast immer unter einem Winkel, sind nach dem treffenden Ausdrucke Supans Schnittflächen. Sie müssen also Gebilde der Zerstörung und Abtragung sein, worauf auch die öfters noch vorhandenen Reste überlagernder Schichten hinweisen. Aber solche Schnittflächen brauchen keine Rumpfflächen zu sein; denn von solchen darf man nur sprechen, wenn die ganze Landschaft mehr oder weniger eingeebnet ist, und auch der ungefähr gleichbedeutend damit gebrauchte Ausdruck Fastebene (Peneplain) der Davisschen Schule kann auf sie nicht ohne weiteres angewandt werden, weil auch in ihm zwar nicht sprachlich, aber nach der von Davis gegebenen Definition Einebnung der ganzen Landschaft, und zwar auf das Gleichgewichtsprofil der Flüsse hin, liegt. Durch die Verwechselung der Ausdrücke hat man viel unnötige Verwirrung in die Erörterung hineingetragen.