Zusammenfassung
Das Problem der hochdeutschen Lautverschiebung ist im Bereiche des Rheinischen gründlich und — man kann sagen — abschliessend untersucht. Auch für unser limburgisch-niederfränkisches Sprachgebiet ist es — jedenfalls soweit die Schilderung der objektiven mundartlichen Tatbestände in Frage kommt — durch eine Reihe von Arbeiten zu erschöpfender Darstellung gelangt. Wenker 1) hat als erster darauf hingewiesen, dass die Benrather Linie zwischen Aachen und Eupen noch einmal über die niederländische Grenze zurückkommt und den westlichsten Teil des Kreises Eupen abschneidet. Schrijnen gebührt das Verdienst, die seit G. Kurths Preisschrift,La frontière linguistique en Belgique et dans le Nord de la France’ 2) für die Strecke Vaals—Eupen noch verbliebenen Unsicherheiten beseitigt zu haben. Nach seinen Feststellungen 3) sind — gemessen am Kriterium der Lautverschiebung — die Mundarten von Gemmenich, Moresnet, Altenberg (Kelmis), Hergenrath, Wolfscheid, Astenet, Walhorn, Rabothrath, Kettenis, Eupen und Membach niederdeutsch oder niederfränkisch, diejenigen von Vaals, Aachen, Burtscheid, Eynatten, Raeren, Botz, Mützenich, Monschau und Kalterherberg hochdeutsch bezw. mittelfränkisch 4).