Zusammenfassung
Wir haben bisher vom Erzieher schlechtweg gesprochen. Jeder denkt dabei an einen mündigen erwachsenen Menschen, der Einfluß nimmt auf die geistige und moralische Entwicklung eines einzelnen unmündigen. Aber die Gegenwart fordert, daß auch der Lehrer einer Klasse Erzieher sei, d. h. daß er eine nicht unbeträchtliche Mehrzahl von Zöglingen gleichzeitig durch seine Erziehungskraft in ihrer geistigen und moralischen Entwicklung beeinflusse. Es ist nun eine altbekannte Tatsache, daß jemand ein recht guter Privaterzieher sein kann, während er als Lehrer einer Klasse gänzlich versagt. Ebenso weiß jeder, der im Schulwesen tätig war, daß umgekehrt ein guter Klassenlehrer kein guter Einzelerzieher zu sein braucht.