Zusammenfassung
In ganz jugendlichem Zustande wird das Träubchen, deren erstes dem zweiten oder dritten, manchmal auch erst dem vierten oder fünften Blatte des grünen Fruchtschosses „der Lodde“ oder „der Rute“ gegenübersteht, von zarten, wolligen Hüllblättchen umschlossen, und zwar vorn von einem größeren, seitlich dagegen von zwei kleineren, lanzettförmigen Blättchen. Hieraus entwickelt sich der Blütenstand mit zahlreichen Blüten. Die Blütenstände werden nach der Art ihrer Verzweigung als Rispen bezeichnet. Der Winzer nennt sie Gescheine. Das Achsensystem des Gescheines, der Kamm, trägt an seiner Mittelspindel traubenförmig verzweigte Seitenäste, die wieder Rispen bilden. Nicht selten zweigt von der Mittelspindel, kurz oberhalb ihres Ansatzes an der Lodde, eine Ranke ab, die sich zuweilen verästelt und einige Blüten hervorbringt, manchmal aber auch zu einer kleinen Nebentraube sich entwickelt. Die Ansatzstelle dieser sogenannten Nebentraube wird als fruchtbarer Knoten des Traubenstieles bezeichnet. Die Rebe blüht bei uns in Deutschland gewöhnlich im Monat Mai oder spätestens anfangs Juni; in südlichen Ländern je nach der Gunst der Witterung ein bis zwei Monate früher.