Zusammenfassung
1.
Durch zweijähriges Lagern unter angegebenen Bedingungen ändern sich die Eigenschaften des Hautpulvers in bezug auf sein Verhalten zu Salzsäurelösungen nicht.
2.
Die Menge Chlorwasserstoffsäure, weiche von der Hautsubstanz aus der rein wässerigen Lösung gebunden wird, ist unabhängig von der Konzentration der Säure. Das Gleichgewicht wird mit großer Geschwindigkeit schon vor Verlauf der ersten 5 Minuten der Einwirkung erreicht.
3.
Durch Zusatz von Na Cl zu der Säurelösung wird die von dem Hautpulver gebundene Menge HCl wesentlich erhöht und wird gleichzeitig von der Konzentration der Säure in der Lösung abhängig. Die Aufnahme von Salzsäure aus konzentrierter NaCl-Lösung geschieht nach der allgemeinen Adsorptionsgleichung.
4.
Diese scheinbare Adsorption scheint ein zusammengesetzter Vorgang zu sein. Die Adsorptionsfiguren machen den Eindruck, daß bei den niedrigsten Konzentrationen eine chemische Reaktion zwischen der Hautsubstanz und HCl stattfindet, und daß die entstehende Verbindung aus konzentrierteren Lösungen noch weiter Salzsäure adsorbiert.
5.
Die vermutliche Verbindung des Chlorwasserstoffes mit der Hautsubstanz enthält auf 977 g Hautkollagen l Grammäquivalent HCl. Das so ermittelte Aequivalent der Hautsubstanz nähert sich sehr verschiedenen, in der Literatur angeführten Werten für das Molekulargewicht der Gelatine.