Zusammenfassung
Auf keinem anderem Gebiet hat sich die Globalisierung so stark und so umfassend durchgesetzt wie im Falle der internationalen Finanzmärkte. Zusätzlich haben Innovationen auf dem Kapitalmarkt wie die Erfindung der Derivate, die — abgeleitet von realwirtschaftlichen Gegebenheiten — so etwas darstellen wie eine „Wette“auf Kursentwicklungen u.a., das Ausmaß internationaler Finanzgeschäfte gewaltig zunehmen lassen: In Minutenschnelle, rund um die Welt und rund um die Uhr, dank moderner Daten- und Kommunikationstechniken. Nationale Wirtschaftspolitik kann damit nicht mehr mithalten, die Finanzbewegungen kontrollieren, den Risiken begegnen, die darin zweifellos stecken. Ist somit der Markt zum eigentlichen Souverän geworden, demgegenüber der Nationalstaat längst abgedankt hat? Regiert damit das Geld die Welt, und wie ist das zu bewerten: als Herrschaft der „Zocker“oder als ein Mehr an Freiheit, vorausgesetzt man versteht unter Geld ein Stück „geprägter Freiheit“?
Daß die politische Steuerungsfähigkeit zurückgewonnen werden muß, ist inzwischen ziemlich unstrittig. Möglich ist das nur durch eine verstärkte internationale Kooperation oder andersherum ausgedrückt: Gegenüber der Globalisierung der Finanzmärkte muß die Politik „ nachrüsten “. Red.